Eine Entdeckungsreise, eine Reise, die eine biografische Beschreibung der jüdischen Identität liefert und sichtbar macht. Es ist eine Reise, zu der wir unser Publikum einladen, sie mit uns zu unternehmen.
Wir werden gemeinsam mit Avraham eine Geschichte, eine sich entwickelnde Kultur und einen spirituellen Diskurs durchqueren, der vor 3700 Jahren begann und bis heute andauert. Wir werden sieben verschiedene Räume durchwandern, von denen sich jeder mit einem anderen Aspekt des Jüdischseins befasst und Fragen stellt, die unbequem und beunruhigend sein können. Die installative Performance verwendet Texte, Musik, Videos, Animationen und Soundscapes. Die Präsentation erfolgt in deutscher und englischer Sprache.
Das Format ist ungewöhnlich und schafft eine immersive Umgebung, die es dem Publikum ermöglicht, die Komplexität der Erzählung auf vielen verschiedenen Ebenen zu erleben.
Die Installationsperformance ist eine Kooperation zwischen Brian Michaels und dem Ensemble Integral.
Das Konzept und die Texte wurden von Brian Michaels geschrieben.
Die Aufführung versteht sich als Experiment oder Modellversuch. Das Projekt wurde ermöglicht durch einen Zuschuss des MKW NRW, der Gescher LaMassoret und FONDS Darstellende Künste.
Mitwirkende: Stefan Heidelberg, Dimitri Lermann, Georgios Markou, Irina Miller, Beata Prochowska, Oliver Wlodarz
Zuschauerstimmen:
"Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit mit der Performance „Walking with Avraham“ einen eindrucksvollen Einblick in Geist und Seele des jüdischen Künstlers Brian Michaels bekommen zu haben. Es ist ein Unterschied, ob ich einen Film oder ein Theaterstück schaue, ob ich ein Buch lese, oder ob ich selbst durch diese Räume von Geist-, Kopf- und Seelenarbeit laufe, mit allen Sinnen und ganz körperlich die Auseinandersetzung mit der jüdischen Identität erlebe. Es ist ein mehrdimensionales Erleben aus unterschiedlichen Perspektiven, poetisch und philosophisch, aber auch historisch und spirituell – viele Ebenen, nicht stringent chronologisch durchdacht, sondern eine vielschichtige Reise – eine Journey – die ich mitgehen darf. Zu Beginn hatte ich ein sakrales Empfinden von Gottes Gegenwart – die Suche nach dem wahren Gott, der immer ein Gott der Liebe, Freude und höchsten Sinnhaftigkeit sein muss, der unermessliche Gott, dem auch Avraham folgt, weil nur dieser Gott der richtige Weg sein kann, weil wir nicht umhin kommen ihn zu suchen, weil er Teil von uns und wir von ihm sind. Dann jedoch kamen die irdischen Themen der jüdischen Kulturgeschichte hinzu, die so diffizil und unfassbar schmerzhaft sind, dass sie diesen Gott der großen Liebe und Sinnhaftigkeit überschatten. Bishin zur Erkenntnis, dass es ein böser Gott sein muss, der sein Volk derart leiden lässt. Denke ich an all die Einzelschicksale und alle traumatischen Auswirkungen, die der Holocaust noch heute hat, bin ich selbst voller Schmerz, Trauer und Entsetzen. Unfassbar und unvorstellbar die Grausamkeit so vieler Täterinnen und Täter! Dennoch bin ich dankbar für den leichten Funken Hoffnung, mit dem die Reise endete und der zweifelnd verhieß: „Vielleicht lohnt es sich doch den Weg mit Gott zu Suchen und zu Gehen, der Weg der Liebe ist immer anstrengender, als der Weg von Ignoranz, Ablehnung und Hass, doch der Lohn ist unfassbar groß“. Ich danke Brian Michaels und dem Ensemble Integral für Mut und Energie diese Reise umzusetzen und wünsche allen, dass sie den Weg der großen göttlichen Kraft von Liebe, Schöpfung, Sinn und ewigen Lebens suchen, dass sich Gott ihnen offenbart und sie eine ganz eigene Beziehung zu Gott finden, alle floskelhaften Rituale ablegen und alle menschliche Gewalt dem Menschen zuschreiben, der bisweilen herzlos, grausam und unendlich fern von Gott handelt."
23.10.2022
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